Die Wahl des Tierarztes

Welpenfutter

Die Wahl des Haustierarztes ist wohl ähnlich schwierig wie beim Menschen auch. Tierärzte gibt es relativ viele, doch ob diese auch kompetent sind, ist für einen Laien fast nicht zu beurteilen.
Eine Vielzahl von Tieren und Krankheiten müssen die Tierärzte kennen und auch behandeln können. Das Spektrum an Wissen, welches in der Praxisarbeit gebraucht wird ist relativ umfangreich und die Patienten sind nicht immer einfach.

Eine wirkliche Checkliste die man abarbeiten kann, gibt es leider nicht, das wäre wohl zu einfach.
Ein guter Tierarzt wird seine Patientenbesitzer ausführlich über verschiedene Möglichkeiten der Behandlung beraten und mit ihm zusammen das Beste für das Haustier (und nicht für seinen eigenen Geldbeutel) entscheiden.
Wenn ein Tierarzt mir immer sofort eins seiner tollen Spezialfuttersorten andrehen möchte, ist er bei mir leider völlig unten durch, entwurmt werden meine Hunde auch nicht 4x im Jahr und jährliche Impfungen gibt’s bei mir auch nicht.
Schon ein paar Gründe, um sich echt unbeliebt zu machen!

Lachende Tierärztin
Lachende Tierärztin

Ein paar Empfehlungen gibt es aber doch:

  • Selber gut informiert sein. Wissen schützt vor unnötigen oder falschen Behandlungen. Für Tierärzte sind aber informierte Patientenbesitzer auch wesentlich anstrengender
  • Spezielle Krankheiten gehören zu speziellen Tierärzten…wenn ich mir das Kreuzband reiße, gehe ich bestimmt nicht zu meinem Hausarzt, sondern zu einem Chirurgen. Genauso sieht es mit Hautproblemen, Schilddrüsenunterfunktionen oder Herzbeschwerden aus, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
  • Jährliches Komplettimpfen ist nicht mehr zeitgemäß. Die neue WSAVA-Richtlinie gibt ein „vernünftiges“ Impfregime vor. Tierärzte die auf eine jährliche Volldröhnung drängen, sollten dort nochmal nachlesen. Nachfragen nach 3-Jahresimpfstoff lohnt sich…notfalls den Tierarzt für die Impfungen wechseln.
  • Nicht jede Krankheit ist über ein teures Spezialfutter zu heilen. Es gibt bestimmt Hunde, die damit gut klar kommen oder sogar wirklich nichts anderes vertragen, doch ist es nicht die Lösung all unserer Probleme…manchmal scheinen sie auch erst dadurch zu entstehen.
  • Vorsichtiges Einsetzen von Antibiotikum! Nicht jeder Husten vom Hund muss ein bakterieller Infekt sein, nicht jeder Durchfall muss mit Antibiotikum behandelt werden und auch kleinere Wunden können gut ohne Antibiotikagabe zuheilen, sofern man einen kompetenten Hundehalter hat.
  • Gute Tierärzte können zugeben, wenn sie selber nicht mehr weiterkommen und einen Kollegen empfehlen. Genauso wie eine OP-Methode empfohlen werden kann, die in der eigenen Praxis nicht durchgeführt wird, aber für den Hund passend wäre. Respekt!
  • Zusammenarbeit mit Tierphysiotherapeuten und Tierheilpraktikern ist lobenswert. Sollte der Tierarzt selber über den Tellerrand geschaut haben und sich mit alternativen Behandlungsmethoden auskennen, ist auch dieses positiv.

Man kann in der Zusammenfassung sagen, dass es leider überhaupt nicht leicht ist einen (Tier-)Arzt des Vertrauens zu finden.
Der beste Schutz vor Fehlbehandlungen ist immer noch, sich selber einen „Grundstock“ an Wissen zu verschaffen um einen allgemeinen Überblick zu erlangen.
Wer Zweifel bei der Behandlung seines Vierbeiners hat, oder eine Behandlung keine Besserung bringt, sollte über eine Zweitmeinung nachdenken. Bei schwereren Krankheiten ist die Konsultation eines Spezialisten ratsam. Leider sind diese nicht immer in der Nähe und so kann es sein, dass eine weitere Anreise geplant werden muss, wenn dieser helfen kann, lohnt sich der weitere Weg. Unser vierbeiniger Teampartner wird es uns danken.

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