Arthrose bei Hunden

Welpenfutter

Dieses Mal ein Thema, was den Welpen an sich nicht betreffen wird. Je nach Gesundheit des Hundes, kann aber das Thema Arthrose auch schon in jungen Hundejahren zu einem Problem werden, so dass ich heute ein paar Fakten dazu zusammenstellen möchte.

Die Arthrose (Osteoarthrose) bezeichnet den Gelenkverschleiß, der über das altersübliche Maß hinausgeht. Übermäßige Belastungen, Unfälle, erhöhtes Körpergewicht, Fehlstellung der Gelenke können eine Arthrose hervorrufen. Die Arthrose kann an jedem Gelenk vorkommen (Schulter, Ellenbogen, „Handgelenke“, Wirbelgelenke, Hüfte, Knie, Sprunggelenke) und ist leider nicht heilbar, dafür aber behandelbar.
Die klassische Ursache der Arthrose ist, wenn das Gelenk nicht richtig in der Pfanne sitzt und daher eine Fehlbelastung auftritt, die dann zu einer Veränderung von Knorpel und Gelenk führen kann, genauso kann aber auch ein Unfall die Ursache sein oder wachstumsbedingte Gelenkschäden.

Symptome:

Eine Arthrose kann grundsätzlich symptomlos ablaufen, genauso wie schwere Beschwerden verursachen. Den Hundebesitzern fällt meist als erstes auf, dass ihre Vierbeiner nicht mehr ganz so leicht aufstehen können oder vielleicht sogar die ersten Schritte humpelnd hinter sich bringen, sich dann aber einlaufen.

Diagnostik:

Eine sichere Diagnostik kann man nur durch ein Röntgenbild erhalten. Es empfiehlt sich, einen orthopädisch versierten Tierarzt aufzusuchen, der sich Zeit für eine körperliche Untersuchung, einen Gangbefund und Röntgenaufnahmen nimmt. Nach abgeschlossener Befunderhebung sollte in Zusammenarbeit von Tierarzt, Tierheilpraktiker und / oder Physiotherapeut ein Therapieplan erstellt werden.

Arthrose, was nun?

Sollte Arthrose bestehen müssen einige Sachen beachtet werden:

  • Reduktion von Übergewicht
  • Vermeidung von Fehlbelastung
  • Vermeidung von Überlastung
  • Bewegung (wer rastet, der rostet)

Gerade das Thema „Übergewicht“ ist ein wichtiger Bestandteil. Jedes Gramm zu viel belastet die Gelenke unnötig. Bei einem Positionswechsel von „Platz“ ins „Sitz“ erhöht sich die Belastung an den Gelenken um das neunfache. Bei 4kg Übergewicht bedeutet dies schon 36kg, die die Gelenke unnötig belastet.

Bewegung ist trotz allem für den Hund sehr wichtig. Durch gleichmäßige Bewegungen wird die Synovialproduktion (Gelenkschmiere) aktiviert und schmiert den Knorpel.
Arthrose und Hundesport schließen sich auch nicht zwangsläufig aus. Sprungsportarten wie Agi sollte man allerdings reduzieren und vielleicht ist es ja möglich Slalom, A-Wand und Wippe auszulassen und die Stangen auf den Boden zu legen, bzw. ganz herauszunehmen.

Fährten, Mantrailing, ZOS, Obedience, Dog-Dancing (angepasst) und Spiel und Spaß welches die Hunde geistig und nicht so sehr körperlich fordert dürfen gerne ausgeübt werden, so lange es dem eigenen Hund angepasst wird. Zeichen für Überanstrengung wie Lahmen, verlangsamter Gang, Verweigerung von Hindernissen sollten ernst genommen werden und dem Hund eine Pause gegönnt werden.

Arthrose ist leider bisher nicht heilbar und doch stehen wir dieser Sache nicht völlig machtlos gegenüber. Zwar kann keine Therapie das Gelenk wieder in den ursprünglichen Zustand bringen, doch Arthrose-Hunde können trotzdem ein langes und glückliches Leben führen.

Fütterung:

Manche Arthrosepatienten tolerieren keinen hohen Getreideanteil im Futter. Daher sollte ein hochwertiges Fertigfutter (teuer ist nicht unbedingt gleichbedeutend mit hochwertig!) besorgt werden oder der Hund gebarft werden.

Wer auf Getreide nicht verzichten möchte, sollte sich für Amaranth, Buchweizen, Hirse, Mais, Quinoa oder Reis entscheiden, ebenfalls glutenfrei sind Kartoffeln, Sesam und Soja. Durch diverse Futterzusätze kann man dem Hund ebenfalls etwas Gutes tun. Brennessel, Chondroitinsulphat und Glucosaminsulphat, Beinwell (bitte nur in Absprache mit einem Tierarzt oder THP), Ingwer, Mangansulphat, MSM-Pulver, Teufelskralle, Vitamin C, Weidenrinde und Weihrauch. Nicht jeder Hund spricht auf jedes Mittel an und so ist etwas ausprobieren gefordert. Es empfiehlt sich die o.g. Zusätze in fertigen Mischungen zu kaufen.

Therapie:

Je nach Lokalisation kann eine operative Therapie wie Arthroskopie oder kompletter Gelenkersatz in Erwägung gezogen werden. Gerade eine z.B. „künstliche Hüfte“ wäre aber nicht der erste Schritt in der Behandlung.

Goldakupunktur und Goldimplantate sind immer mehr auf dem Vormarsch. Wie alles, was auf einmal boomt treibt das ganze seltsame Blüten und manche Tierärzte bieten dies zwar an, die Ergebnisse sind aber etwas zweifelhaft.
Wer sich für Goldakupunktur, bzw. –implantate entscheidet sollte zu führenden Spezialisten gehen und sich vorher genau umhören und sich ausgiebig darüber informieren.

Konservative Therapie mit Physiotherapie kann einem Hund eine lange beschwerdearme Zeit ermöglichen. Durch krankengymnastische Übungen, Massagen und Akupunktur kann vielen Hunden schon enorm geholfen werden.

Blutegel helfen ebenfalls sehr, die Hunde schmerzfrei, bzw. schmerz arm zu bekommen. Ich kann zwar verstehen, dass man die kleinen Blutsauger nicht unbedingt süß findet, aber ein Versuch ist es immer wert, da mit diesen hilfreichen Tieren eine längere Zeitspanne erreicht werden kann, wo der Hund keinerlei Schmerzmittel benötigt.

Natürlich kann man auch eine Behandlung nur mit Schmerzmitteln durchführen. Ich empfehle dies persönlich allerdings nicht, da diese Mittel leider die Organe des Hundes belasten können und auf Dauer weitere Schäden verursachen. Jedes Lebewesen hat ein Recht auf ein schmerzfreies Leben, doch sollte man die Therapie so aufbauen, dass die Medikamente so gut wie es geht reduziert, oder vielleicht sogar abgebaut werden können.

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