Die Sportart Mantrailing befasst sich damit, dass der Hund eine Versteckperson (im Realfall vermisste Person) anhand eines Geruchsträgers sucht und identifiziert.
Mantrailing steht grundsätzlich allen Hunden offen die Spaß daran haben, mit der Nase zu arbeiten. Im Gegensatz zur Fährtenarbeit, wo der Hund nach Bodenverletzungen sucht, wird hier die Person direkt gesucht. Der Spurverlauf kann im Wald sein, wie auch im Stadtgebiet.
Da Mantrailing momentan als Sport sehr „in“ ist, schießen die Anbieter oft wie Pilze aus dem Boden. Jeder hats erfunden, jeder kanns am besten, jeder hat seine eigene Prüfungsordnung und die anderen haben selbstverständlich Unrecht!
Leider ist für Laien oft schwer ersichtlich, wer wirklich etwas kann und wer den Hund zum Ziel schiebt und dass dann ebenfalls Mantrailing nennt.
Weiterhin wird im Anbieterdschungel immer klarer, dass auch große Organisationen oft nicht die besten sind, aber dafür wissen, wie man die Teilnehmer erfolgreich an sich bindet.
Mantrailing kann also ernsthaft über eine Hundestaffel erfolgen oder als Hobby. Die Hundeführer, die sich für die Staffelarbeit interessieren, sollten sich vorher bewusst sein, dass das Einbringen in eine Rettungshundestaffel einen nicht unerheblichen zeitlichen Mehraufwand mit sich bringt und man sich vorher überlegen sollte, ob diese Art des Ehrenamtes für sie in Frage kommt und ob sie diese Aufgabe ernsthaft annehmen möchten.
Was braucht man denn nun fürs Trailen?
Am Anfang ist eine kompetente Anleitung unerlässlich. Ein erfahrener Trainer an der Seite wird einem beibringen, wie man den Hund am Start am besten vorbereitet, wie der Start generell abläuft und was der Hund einem an Körpersprache während des Trails zeigt.
Im Grunde genommen kann man sagen, dass es den meisten Hunden sehr leicht fällt zu verstehen, was wir von ihnen wollen, aber „richtiges Trailen“ verlangt von Hund und Hundeführer höchste Konzentration und auch das entsprechende Wissen über Körpersprache und den Umweltbedingungen, wie auch Thermik.
Neben dem guten Trainer braucht man ein Suchgeschirr für den Hund (es muss nicht zwangsläufig ein teures Mantrail-Spezialgeschirr sein, es muss nur gut passen und darf den Hund weder in der Bewegung noch am Hals einschränken), eine Schleppleine von ca. 6-8m (auch da gibt’s unterschiedliche Ansichten), einen Geruchsträger der Versteckperson und natürlich einen Hund.
Wie der Aufbau des Hundes gestaltet wird, hängt vom jeweiligen Trainer ab. Wie schon erwähnt, gibt es die verschiedensten Ansätze und da jeder Hund individuell gefördert werden muss, ist eine „Gebrauchsanleitung“ auch beim Trailen nicht zielführend.
Im Idealfall sieht das Trailen irgendwann einmal so aus, dass der Mensch und auch die Begleitperson keine Ahnung mehr haben, wo die Versteckperson hingegangen ist und der Hund seinen Hundeführer eigenständig zum Ziel führt.
Diese s.g. Double-Blind-Überprüfung dient dazu um herauszufinden, ob man im Ernstfall auch wirklich einen Hund hat der die vermisste Person sucht oder er sich an dem Verhalten des Hundeführers, bzw. der Begleitpersonen orientiert. Manche Hunde haben auch sehr schnell raus, dass sie, wenn sie die Geruchsspur der Person verloren haben auf die Spur der Begleitperson zurückgreifen und sich so den Weg zusammenpuzzeln.
Zusammenfassung:
Mantrailing ist eine sehr schöne Sportart für Mensch und Hund. Durch die Nasenarbeit werden die Hunde geistig gefordert und sind danach oft sehr sehr müde, da die Vierbeiner sich ordentlich anstrengen müssen um die ganzen verschiedenen Gerüche um sich herum zu differenzieren und den richtige herauszufiltern. Was die Hunde dabei genau riechen ist dabei noch gar nicht ganz geklärt und wird von Experten noch heiß diskutiert.
Trailen ist in meinen Augen eine Teamaufgabe. Mein Hund hat die Nase und ich muss ihn in schwierigen Situationen bestmöglichst unterstützen, damit wir gemeinsam am Ziel ankommen.
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